Zum Besuch genötigt
In der Rede zum Weltgericht zählt Jesus die Werke der Barmherzigkeit auf und sagt: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Matthäus 25,40b). Eines dieser Werke umschreibt er so: Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.
In der Apostelgeschichte findet sich die Situation, dass ein treuer Jünger in Damaskus – Hananias – von Jesus in einer Erscheinung den Befehl erhielt, Saulus von Tarsus zu besuchen. Dieser Saulus – wir kennen ihn unter dem Namen «Paulus» – war einer der übelsten Verfolger der Christen. Jesus selber aber erschien Saulus, als dieser auf dem Weg nach Damaskus war, um Christen zu jagen und sie gefangen nach Jerusalem zu führen. Die Erscheinung liess Saulus gesundheitlich leid verwundet zurück – er sah nichts mehr und war innerlich aufgelöst. Das, was er für richtig hielt, fiel in sich zusammen. Er musste sich neu sortieren.
Hananias wurde von Jesus zu Saulus geschickt, aber der Jünger machte Einwände geltend, die sich nicht leicht entkräften liessen. Jesus aber sprach seinem Jünger gut zu und liess ihn ahnen, dass er entschlossen war, diesen Saulus als sein auserwähltes Werkzeug zu gebrauchen. So kam es auch. Die Paulusbriefe, die wir im Neuen Testament finden, zeugen davon, die Apostelgeschichte berichtet von Paulus und seinem Wirken.
Hananias hatte einen unangenehmen Auftrag auszuführen. Wir können davon ausgehen, dass ihm die Knie schlotterten, als er an die Türe des Judas klopfte, wo Saulus untergebracht war. Hananias kniff nicht und liess Saulus wissen, dass er vom Herrn gesandt ist. Er legte ihm die Hände auf, Saulus konnte wieder sehen, liess sich taufen, ass etwas und stärkte sich.
Für die noch junge Kirche brachte dieser Besuch des Hananias bei Saulus die überraschende Wende. Indem sich Jesus Saulus «schnappte», hörte die Christenverfolgung schlagartig auf. Lukas, der die Apostelgeschichte schrieb, fasst zusammen: So hatte nun die Gemeinde Frieden … und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes (9,31).
Das Werk der Barmherzigkeit, das Hananias trotz aller Bedenken ausführte, wurde von Gott zum hohen Nutzen der Kirche gebraucht. Der Herr, dem wir durch die Taufe gehören, stellt auch in unserer Zeit Frauen, Männer und Kinder in Aufgaben hinein, die diese mehr als herausfordernd dünken. Unterschätzen wir nicht, was Gott durch das bewirkt, was Menschen im Vertrauen in Christus ins Werk setzen und mit Gehorsam gegenüber seinem Wort tun.
Pfarrer Daniel Rüegg, Synodalrat
Artikel am 13. September 2025 im Walliser Bote erschienen
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